Geschichte von
Brüsewitz
Reisen Sie in die Vergangenheit unseres Ortes. Von den ersten Siedlungen bis hin zu den prägendsten Ereignissen erfahren Sie alles über die Geschichte, die Brüsewitz zu dem gemacht hat, was es heute ist.
Brüsewitz Historie
Ein Blick in die Vergangenheit
Der Name Brüsewitz könnte sich von Brus (= Stein, Fels) ableiten und somit in etwa „Bewohner des Steinorts“ bedeuten. Auch die Deutung von Brus als Namen einer Person ist denkbar. Dann hieße die deutsche Entsprechung: „Bewohner des Ortes von Brus“.
Der Ortsname wandelte sich im Laufe der Zeit. Um die beiden Siedlungsorte von Brüsewitz zu unterscheiden, nannte man den Ortsteil mit den eingewanderten deutschen Siedlern Deutsch Brüsewitz (heute Groß Brütz) und den anderen Ortsteil mit den slawischen Bewohnern Slawisch Brüsewitz (heute Brüsewitz). Im 15. Jahrhundert sprach man von Groß Brüsewitz und Klein Brüsewitz. Um 1500 setzten sich die verkürzten Namen Groß Brütz und Klein Brütz durch.
Klein Brütz steht je nach Kontext für das Dorf Klein Brütz oder für das gesamte Gut, das die Dörfer Klein Brütz, Groß Brütz und bis ins 17. Jahrhundert hinein auch Rosenhagen umfasste. Der Ort Klein Brütz erhielt letztendlich im Jahr 1820 seinen historischen Namen Brüsewitz zurück.
Heute umfasst die Gemeinde Brüsewitz die Orte Brüsewitz, Groß Brütz, Gottmannsförde und Herren Steinfeld.
Die alte Brüsewitzer Dorfstraße
Es ist noch gar nicht so lange her, da war Brüsewitz ein kleines Dorf: ein Gutshof, einige Katen und die zwei Kruggehöfte an der Schwerin Gadebuscher Landstraße mit den romantischen Namen Eulenkrug und Rosenberg. Unsere ältesten Brüsewitzer kennen das Dorf noch in der alten Gestalt. Die Struktur des ehemaligen recht überschaubaren Gutsdorfes lässt sich bei einem Rundgang durch den Dorfkern mit etwas Phantasie gut nachvollziehen. Man denke sich alle Einfamilienhäuser, alle Mehrgeschossbauten, alle öffentlichen Einrichtungen im Dorfkern weg, dann kommt man dem alten Häuserbestand recht nahe. Klopft man gedanklich noch den Putz von den nun verbliebenen Häusern ab, tauscht die Asphaltstraße gegen eine Kopfsteinpflasterstraße aus und stellt in Gedanken einige Schwengelpumpen zum Wasserholen auf, dann haben wir uns in das Jahr 1945, in die Zeit nach dem schrecklichen Krieg versetzt - das Jahr, in dem erst die rasche Entwicklung von Brüsewitz mit den hier
gestrandeten Flüchtlingen und Vertriebenen begann.
Das Elisen-Denkmal
Auf dem Weg zum Sportplatz kommt man im ehemaligen Brüsewitzer Gutspark an einem Obelisken vorbei. Versucht der Betrachter die lateinische Schrift am Denkmal zu deuten, wird er auf den Namen „Schack“ aufmerksam. Möglicherweise wird er gedanklich die Verbindung zur
Graf-Schack-Allee in Schwerin herstellen. Nein, ein Denkmal für Graf Adolf Friedrich von Schack ist es nicht. Es ist auch kein Grabstein. Die Inschrift der gusseisernen Platte verweist auf seine Schwägerin Elise von Schack.
Das Kulturhaus – Spiegelbild der jüngeren Zeitgeschichte
Am Ende der alten Brüsewitzer Dorfstraße mit den ehemaligen Landarbeiterkaten fällt ein herausragendes Gebäude auf. Markant und einzigartig ist seine rote Ziegel-Frontseite gestaltet. Eine Uhr, die bei ihrem Halbstunden- und Stundenschlag Passanten zusammenzucken lässt, ziert den Giebel. Darunter ein auffälliger zweizeiliger Schriftzug: „Kulturhaus Brüsewitz“ und „Der Freie Bauer“ mit einer schwungvollen Ähre. Es ist das erste neu erbaute ländliche Kulturhaus in Mecklenburg- Vorpommern. Den im Heimatstil gestalteten Ziegelbau hatte der Architekt Franz Schiemer entworfen. Er hatte auch die heute als Wirtschaftsministerium und Landwirtschaftsministerium genutzten Gebäude in Schwerin projektiert.
Der Brüsewitzer Park
„Die größte Schönheit von Brüsewitz ist der Park“. So schrieb am Anfang des 20. Jahrhunderts Helene von Krause in ihr Buch „Unter der wendischen Krone“. Als sie den Park besuchte, war dieser bereits über hundert Jahre alt. Die einst prachtvolle Gestaltung des Parks kann man heute kaum erahnen. Helene von Krause berichtet über „herrliche Baumgruppen, eine Lindenallee, ein Stück Buchenwald und dazwischen weite Wiesen und Rasenflächen, die Abhänge des hügeligen Terrains bedeckend und sich im Grunde, wo ehemals wohl ein See lag, ausbreitend.“ Als die Schriftstellerin den Park aufsuchte, war von diesem See offenbar nichts mehr zu sehen. Aber tatsächlich finden wir auf einer Karte der preußischen Landesaufnahme aus dem Jahr 1879 noch einen kleinen See auf der Wiese - und zwar dort, wo sich heute ein sumpfiges Waldstück zwischen Kleingärten und Fußballplatz erstreckt. Es ist also gut möglich, dass der künstlich angelegte Teich zugeschüttet wurde oder verlandet ist.